Was kostet CO2 Netto-Null 2050?

Auf meiner Website CO2 Netto-Null 2050 vergleiche ich in einem jährlichen Monitoring die Umsetzung wichtiger Aspekte der Dekarbonisierung mit dem jeweiligen Fahrplan bis 2050. Bei einem solch gigantischen Projekt wie CO2 Netto-Null muss man sich natürlich auch Gedanken über allfällige Kosten machen. Ich habe dazu einige publizierte “Kostenvoranschläge” für die Jahre 2020-2050 miteinander verglichen.

Der Bund (BfE) rechnet gemäss einem Artikel der Republik vom 10.5.2021 in seinem Hauptszenario mit Mehrkosten von 109 Milliarden Franken, oder 425 Franken pro Person und Jahr bis 2050. Berücksichtig man dabei auch die zu erzielenden Reduktionen der Energiekosten (Betriebskosten), resultieren noch 73 Milliarden oder 285 Fr. pro Person und Jahr.

In der NZZ vom 6.3.2021 wird eine Studie des Paul-Scherrer-Institutes vorgestellt. In Ihrem Hauptszenario rechnen Sie mit Mehrkosten von jährlich 330 Franken pro Person oder gesamthaft mit rund 97 Milliarden bis 2050.
Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass sich diese Kosten relativieren, wenn man sie mit den Investitionskosten vergleicht, die notwendig würden ohne CO2 Umbau. Neue Heizungen und Autos müssen nämlich auch in diesem Falle beschafft werden. Die Mehrkosten für den CO2 Umbau würden ca. 5% der Gesamtkosten ausmachen!

Gemäss NZZ vom 20.8.2021 wird ein einer Studie der Bankiervereinigung von Mehrkosten über 347 Milliarden gesprochen. Auf den ersten Blick erscheint diese Zahl massiv höher, dabei handelt es sich aber bei ca. 60% um Investitionen, welche unabhängig von der Klima-Transition geleistet werden müssen. Zieht man diese ab, dann resultieren noch Mehrkosten von 138 Milliarden (ob sinkende Energie-Betriebskosten bereits abgezogen wurden, wie bei den anderen Studien, konnte ich nicht verifizieren).

Obwohl solche Kostenschätzungen immer mit einer gewissen Ungenauigkeit versehen sind, liegen die Zahlen doch recht nah beisammen und alle drei Studien kommen zum Schluss, dass dieses Investitionsvolumen von unserer Volkswirtschaft zu verkraften ist. Selbst die Banker scheinen langsam zu “riechen”, dass es sich um beachtliche Investitionen handelt und Geldanlagen doch eines ihrer Kerngeschäft sind 😉

Auf der anderen Seite müssen wir uns auch fragen, was der Nutzen dieser Investitionen ist. Hauptziel ist es natürlich dadurch weniger “Reparaturkosten” zu haben. Obwohl es nun etwas spekulativerer wird: Basierend auf Daten der Swiss Re nennt dazu der erwähnte Republik-Artikel Zahlen von über 1000 Fr pro Person und Jahr. Der Betrag kann auch ohne weiteres über 3000 Franken steigen! D.h. es würde für zukünftige Generationen massiv teurer wenn wir nicht jetzt was tun!

Ein CO2 Umbau ist also wirtschaftlich möglich und stellt eine sinnvolle Investition in die Zukunft dar!
Ich bleibe daher dem CO2 Umbau und meiner Monitoring-Seite treu.

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