Faktencheck: Scheitert die Energiewende an fehlenden Rohstoffen?

In der NZZ von 15.12.2021 werden in einem publizierten Meinungsbeitrag von Walter Rüegg seltsame “Fakten” verbreitet. So wird behauptet, dass ein 3 Grad Ziel für die Klimaerwärmung problemlos sei, schliesslich lebe man in Singapur mit 10-15 Grad höheren Temperaturen auch ganz gut. – Etwas zynisch aus Sicht derjenigen Bewohner*innen von dann überfluteten Gebieten!

Obwohl ein polemischer Artikel, möchte ich doch auf ein Argument etwas näher eingehen. Der Autor versucht aufzuzeigen, dass die Energiewende an fehlenden Rohstoffen scheitern wird: “PV-Solaranlagen benötigen pro erzeugte Energieeinheit 10- bis 100-mal mehr Rohstoffe als Kern oder Kohlekraftwerke”.

Der Autor beschränkt sich dabei auf die Rohstoffe für die Produktion der Anlagen und verschweigt uns, dass der Betrieb von Kern- und Kohlekraftwerken natürlich Unmengen an Rohstoffen braucht!
Das Fraunhofer Institut hält denn auch in einem Artikel “Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, 19.11.2021″ fest: “Waverbasierte Module benötigen keine Rohstoffe, für die eine beschränkte Verfügbarkeit absehbar wäre”. Und für Dünnschicht-Module: “Die Verfügbarkeit hängt von der Technologie ab…für Dünnschicht-Module auf Silicium-Basis sind keine Rohstoffengpässe absehbar.”

Natürlich ist der Ressourcenverbrauch für den Aufbau einer CO2 freien Energieerzeugung nicht zu unterschätzen! Es wird zwingend notwendig sein das Recycling von Rohstoffen massiv zu verbessern. Und im Gegensatz zum Rohstoff Kohle können die Rohstoffe für die PV-Produktion durchaus recycelt werden. – Es ist wirklich erstaunlich wie oft der Aspekt des Recyclings bei ähnlichen Fragestellungen immer wieder “unter den Tisch” gewischt wird. So z.B. auch bei den Lithiumbatterien für die Elektromobilität, dabei gibt es gerade dafür sehr vielversprechende Recycling-Ansätze.

Weitere Fakten zum Energieumbau: CO2 Netto-Null 2050

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