E-Mobilität 2022: OK, ABER…

Dass die Zuwachsrate der E-Mobilität auch für 2022 positiv ausgefallen ist, ist schon seit einiger Zeit bekannt. Etwas länger müssen wir jeweils auf die Zahlen aller Personenwagen warten. Und da tut sich ein Fragezeichen auf: Die Zahl der fossil betriebenen Autos hat nicht abgenommen, sondern ist gestiegen, wie auch die Gesamtzahl der Personenwagen. – Zeichnet sich hier eine fragwürdiger Trend ab?

Abbildung: Entwicklung der erneuerbaren und fossilen Personenwagen

Wenn wir die Zahlen zwischen 2021 und 2022 im Detail untersuchen, sieht es allerdings nicht so dramatisch aus:
– Gemäss den Zahlen des BfS wuchs die Anzahl der Personenwagen etwa um 12’000 Wagen (1).
Benzin- und Dieselfahrzeuge haben in dieser Zeit um etwa 104’000 Fahrzeuge abgenommen!
– Stark zugenommen haben die Hybridfahrzeuge mit ca. 78’000. Diese zählen wir in unserem CO2 Monitoring aber nicht zu den nachhaltigen Fahrzeugen, da damit CO2 Netto-Null nicht erreichbar ist.
– Die reinen Elektrofahrzeuge haben um ca. 40’000 zugenommen.
– Zugenommen hat auch das Durchschnittsalter der Personenwagen, d.h. sie sind länger in Betrieb.

Fazit: Die rein fossil betriebene Fahrzeuge haben abgenommen. Die Hybriden dürften (2) zu einer gewissen CO2 Reduktion geführt haben, sollten aber ein Übergangsphänomen bleiben, denn damit ist CO2 nicht erreichbar. – Wir verfolgen die Entwicklung weiterhin aufmerksam.

(1) Das BfS hat seine publizierten Zahlen für 2021 nachträglich etwas angepasst. Mit den früher publizierten Zahlen für 21 (die in unser Monitoring eingeflossen sind), wäre das Wachstum der Personenwagen zu 2022 etwas grösser ausgefallen.

(2) Wir betrachten in diesem Monitoring nur die Anzahl der Fahrzeuge und nicht die tatsächliche Anzahl der gefahrenen Kilometer. D.h. wir können keine genauen Angaben zur CO2 Produktion machen. Als Indikator des Umbaus reicht uns aber dieser Angabe.

2 Kommentare zu „E-Mobilität 2022: OK, ABER…

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  1. Ich meine vor einiger Zeit gelesen zu haben, dass der Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtbestand der Pkw in Norwegen sehr hoch ist. Wie ist dieser Wandel zustandekommen? Zusatzfrage: sind in Norwegen die Treibstoffe CO2-besteuert?

    1. Ein paar Stimmen, warum die E-Mobilität in Norwegen so fortgeschritten:
      – Mai23: “der Anteil der [verkauften] Elektroautos aber stieg um 3,4 Prozent und betrug 84,2 Prozent.
      – “waren bis Ende 2022 599.169 Elektroautos zugelassen. Bei insgesamt knapp 2,9 Millionen zugelassenen Personenkraftwagen, fahren 21 Prozent voll elektrisch.”
      – 2021: Bis 2025 steigt die Abgabe jährlich bis auf einen Betrag von 55 € an. Zurzeit liegt die Steuer bei 30 € pro Tonne. Aufgrund der Energiekrise wurde die für 2023 geplante Erhöhung auf 2024 verschoben. Dann steigt der Preis auf 35 € pro Tonne.
      – 2022: “Norwegen will ab 2025 nur noch emissionsfreie Neuwagen zulassen. Der Staat fördert die Verkehrswende massiv: Auf Elektroautos fallen so gut wie keine Steuern an, Citymaut und Parkgebühren sind günstiger, Fahrerinnen und Fahrer können oftmals auch Busspuren nutzen und kommen so schneller voran.
      – “Aufladen ist in Norwegen kein Problem. Wir haben landesweit fast 17.000 Ladestationen, darunter 3300 Schnellladestationen – Tendenz steigend.”
      – „Aber der stärkste Anreiz könnte sein, dass wir den Kauf von umweltschädlichen Benzin- und Dieselautos stark besteuern“

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