Big Picture – Energiewende CH

Neben dem detaillierten Monitoring der Energiewende macht es durchaus auch mal Sinn, einen Blick auf das “Grosse-Ganze” der Energieproduktion der Schweiz zu werfen!

Interaktive Grafik: Maus über Grafik: Anzeige numerischer Werte.
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Die obige Grafik zeigt die aktuelle Entwicklung der Energieerzeugungsmethoden bis 2022 und ab 2023 die zukünftige Zielentwicklung für Netto-CO2-Null bis 2050 [1].
Was dabei auffällt:

  • In Grau dargestellt, wird zwischen 2000 und 2050 ein gigantischer “Berg” fossiler Brennstoffe verschwinden. – Ein längst überfälliger Abschied von Verbrennungsprozessen!
    Neben der CO2 Reduktion führt dies zu einer massiven Verringerung weiterer Umweltbelastungen. Das beginnt bei unserer Luftqualität und setzt sich fort bei der globalen Verschmutzungen beim Abbau (Fracking, Ölplattformen, Abfackeln) und Transport (Tankerunfälle, Tankertreibstoffe) von Öl, Kohle und Gas. Diese Entwicklung und die entsprechenden Mengen sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn jemand z.B. behauptet, dass die Elektromobilität mit ihrem Rohstoffhunger die Welt ruinieren wird. Insbesondere da Batterien im Gegensatz zu Erdöl recycelt werden können!
  • Tatsächlich handelt es sich bei der Reduktion der fossilen Brennstoffe nicht nur um ein Wunschbild, auch die Ist-Werte zeigen in der Schweiz nach unten. Allerdings erreicht der “lineare Trend Fossil” (schwarz gestrichelt), ermittelt anhand der Jahre 2013-2022, die Null-Linie 2050 noch nicht. Aber die Richtung stimmt und wir sehen, dass der nächste Knick 2030 erfolgen muss. – Es besteht also Hoffnung, dass wir es schaffen!
  • Auf den ersten Blick vielleicht für manche erstaunlich, weil wir in Zukunft doch eher mehr Energie brauchen werden: Die Gesamtmenge an Primärenergie sinkt! Dies hängt mit der unsäglichen Ineffizienz der Verbrennungsprozesse (Heizung, Benzinmotor) zusammen. Elektrische Anriebe und Wärmepumpen sind einfach viel effizienter! Vermutlich DIE Rettung für die Energiewende.
  • Fern- und Umweltwärme werden massiv steigen. Der Strombedarf für Wärmepumpen wird dadurch ansteigen. Auch die Umstellung auf eMobilität wird zu mehr Stromverbrauch führen. Es gibt aber auch rückläufige Tendenzen wie Wegfall der reinen Stromheizungen und Effizienzsteigerungen (Dazu mehr in einem späteren Beitrag. Damit ihr keinen verpasst: “Kontakt&Abonnieren“).
  • Was in der Grafik nicht ersichtlich wird: Da wir in Zukunft die KKW’s abschalten, müssen wir die Stromproduktion umgestalten. Es wird einen massiven Ausbau an Solar- und Windstrom geben (siehe dazu auch den Beitrag Winterstrom).

Ein kurzer Blick auf diese einfache Grafik hat sich doch gelohnt!? Zum einen gibt sie Anlass zur Hoffnung, zum anderen zeigt sie auch, wo die großen Baustellen sind.

[1] VSE, Energiezukunft 2050, Szenario “defensiv-isoliert”, https://www.strom.ch/de/energiezukunft-2050/download

2 Kommentare zu „Big Picture – Energiewende CH

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  1. KORREKTUR:
    Ein Leser auf Linkedin hat richtig bemerkt, dass der Titel der Grafik falsch ist. Statt “Energieproduktion” sollte dort stehen “Endenergieverbrauch”. Es geht um die Energieformen, wie sie von den Endverbrauchern konsumiert wird. Der Unterschied zeigt sich z.B. darin, dass Elektrizität auch aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden kann (in der Schweiz ist dieser Anteil allerdings sehr gering).
    Im Text müsste konsequenterweise statt “Entwicklung der Energieerzeugungsmethoden” vielmehr “Entwicklung des Endenergieverbrauchs” stehen.

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